Hanns Eisler (1898 – 1962)

Suite für Orchester Nr. 6 op. 40

aus der Musik zum Film „Le grand Jeu“

für:
Kammerorchester
Ausgabe:
Taschenpartitur
Artikelnr.:
271954
Autor / Komponist:
Umfang:
46 Seiten; 14,5 × 20,5 cm
Dauer:
14 Minuten
Entstehungsjahr:
1934
Erscheinungsjahr:
2002
Verlag / Hersteller:
Hersteller-Nr.:
DV 1699
ISMN:
9790200410785

Beschreibung

Besetzung: 0.0.3.2Sax(A-Sax.T-Sax).0 – 0.3.1.1 – Schl – Banjo – Klav – Vc.Kb

Stimmen als Mietmaterial erhältlich

Hanns Eislers Instrumentalmusik besitzt, wenn man von seiner frühen Kammermusik absieht, eine Eigentümlichkeit, die bei anderen Komponisten selten oder überhaupt nicht anzutreffen ist. Sie ist zwar wie die sogenannte „absolute Musik“ für den Konzertsaal bestimmt, aber trotzdem „angewandte Musik“, eine Musik also, die mit anderen Künsten eine spezifische Verbindung eingegangen ist. Im Falle Eislers vor allem mit dem Film: Die meisten seiner Instrumentalwerke – die für großes Orchester ebenso wie die für Kammerensembles – waren ursprünglich für den Film geschrieben, ohne deshalb „Filmmusik“ im üblichen anrüchigen Sinn zu sein. Auch damit hat es bei Eisler seine Bewandtnis. Weder dient seine Filmmusik, wie das beim Stummfilm gang und gäbe war und beim Tonfilm größtenteils heute noch der Fall ist, der Untermalung des Bildes oder der Illustrierung der Handlung, noch liefert sie Stimmung. Sie verdoppelt nicht das Gezeigte, sondern schafft einen Kontrast zur Leinwand: sie setzt Ruhe gegen Bewegung oder Bewegung gegen Ruhe; kommentiert die Szene, widerspricht ihr. Sie bildet, kurz gesagt, einen „dramaturgischen Kontrapupkt". Sie wahrt dabei ihre formale Autonomie und ist bis ins Detail durchartikuliert. Eisler opponiert also gegen die von den meisten älteren Filmtheoretikern vertretene These, daß man die Musik nicht hören soll. Für ihn ist sie kein Akzidens, sondern ein wesentliches Mittel zur Verstärkung des Filmgeschehens.

Ein Film, in dem mit solchen musikdramaturgischen Überlegungen Ernst gemacht wird, braucht vorab kurze durchgeformte Musikstücke, die ohne viel Vorbereitung rasch zur Sache kommen und alles Redundante vermeiden. Dazu sind insbesondere die einfachen Liedformen – einschließlich der von Eisler bevorzugten kontrapunktischen Formen – und Märsche geeignet.

Die formale Selbständigkeit ist der Grund dafür, daß beinahe alle Filmmusiken von Eisler – zumal diejenigen Stücke, die sich nicht aus dem Zusammenhang der Handlung rechtfertigen – auch ohne Leinwand gespielt werden können; da sie sich von der Filmhandlung lösen und ohne deren Kenntnis „verstehen“ lassen.

Die „Suite für Orchester Nr. 6“ op. 40, deren Erstdruck hier vorliegt, ist das letzte der numerierten und mit einer Opuszahl versehenen Werke dieser Gattung. Sie enthält ausschließlich Teile aus der Musik zu dem französischen Spielfilm „Le grand jeu“ (Das große Spiel). Dieser heute vergessene Film von Charles Spaak (Drehbuch) und Jacques Feyder (Drehbuch und Regie) wurde im Herbst 1933 gedreht, in Eislers erstem Exiljahr. Bei der ersten Aufführung im April 1934 in Paris hatte er einen großen Erfolg. Die Presse lobte auch die Musik. …

Eberhardt Klemm

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