Beschreibung
Im Gegensatz zur Uraufführung des Marteau sans maître (1952-55) vollzog sich jene von Tombeau für Orchester (1959) am 17. Oktober 1959 in Donaueschingen beinahe unbemerkt, weitgehend in den Schatten gestellt von Pierre Boulez' unerwartetem Triumph als Dirigent, als er an der Spitze des Südwestfunk-Sinfonieorchesters für Hans Rosbaud einsprang. Ursprünglich unabhängig als Hommage an den im Frühjahr 1959 plötzlich verstorbenen Prinzen Max Egon zu Fürstenberg konzipiert ging das Werk schließlich in den Zyklus Pli selon pli (1957-62/1983/1990) ein.
Um den 85. Geburtstag des Komponisten zu feiern und der 50. Wiederkehr der Uraufführung zu gedenken, veröffentlichte die Paul Sacher Stiftung in Zusammenarbeit mit der Universal Edition erstmals die beiden Originalmanuskripte der Partitur: den Bleistiftentwurf und eine in verschiedenen Farben ausgeführte Tintenreinschrift. Diese Musterbeispiele graphischer Verfeinerung sind zugleich die ersten Zeugnisse der freundschaftlichen Beziehungen, die Boulez mit Paul Sacher verbanden. Der Komponist schenkte sie ihm zu Beginn der 1960er Jahre. Den Faksimiles ist eine Einführung vorangestellt, die das Werk in seinem historischen und ästhetischen Kontext situiert und einen Blick auf die ins Spiel gebrachten Kompositionstechniken wirft, veranschaulicht durch eine Auswahl von Manuskripten aus dem Entstehungsprozess sowie weitere Dokumente aus dem Umfeld.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikedtitionspreis 2011 - Begründung der Jury: "Zu loben ist das Engagement des Verlages, das zeitgenössische Werk einer des bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts in hervorragender Aufmachung und Ausstattung herauszubringen. Hervorzuheben ist die gute Text-Bild-Komposition sowie die hohe Druckqualität."
Inhalt
Avant-propos / Preface · Introduction · Biography / Discography / Illustrations · Facsimile: Score A (Pencil Manuscript) · Facsimile: Score B (Manuscript in Polychrome Indian Ink) · Facsimile: Score C (First Recasting - Transcription in Black In (extract) · Facsimile: Score D (Second Recasting - Collage/Montage Derived from the Photocopy of the First Recasting (extract)